# DLC-Jahresimpuls 2025 – Zusammenfassung der Veranstaltung „Lokalpartizipativ etabliert“ ## Metadaten - Zielgruppe: Akteure des Digital Learning Campus, Bildungsinteressierte, Vertreter von Unternehmen, Vereinen, Schulen, Kommunen und Verbänden in Schleswig-Holstein. - Lernziele / Kompetenzen: - Lokale Verankerung: Fähigkeit, den DLC in lokalen Kontexten zu positionieren. - Zielgruppenansprache: Verständnis für die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen. - Innovationskraft: Entwicklung neuer Formate und Angebote. - Netzwerkbildung: Aufbau und Pflege von Kooperationen. - Voraussetzungen: Grundkenntnisse über den Digital Learning Campus und seine Angebote. Die Veranstaltung „Lokalpartizipativ etabliert“ im Rahmen des DLC-Jahresimpulses 2025 widmete sich der Frage, wie der Digital Learning Campus (DLC) seine Sichtbarkeit und Wirkung in Schleswig-Holstein weiter steigern kann. Im Fokus standen dabei die lokale Verankerung, die Ansprache verschiedener Zielgruppen und die Entwicklung innovativer Formate, die den Bedürfnissen der Region entsprechen. Die Diskussionen reichten von der Nutzung bestehender Netzwerke über die Ansprache von Unternehmen und Vereinen bis hin zur Entwicklung mobiler Lernangebote und der Nutzung digitaler Kanäle. ### I. Einführung und Ausgangslage Die Veranstaltung begann mit der Feststellung, dass der DLC bereits Impulse für Schleswig-Holstein gesetzt hat, jedoch die lokale Sichtbarkeit weiter verbessert werden muss. Die zentralen Fragen, die diskutiert wurden, waren: *„Welche Impulse hat der DLC bisher für Schleswig-Holstein gesetzt?“* und *„Wie könnte die regionale Identität, sektorenübergreifende Zusammenarbeit und Innovationskraft in Schleswig-Holstein zukünftig weiter verbessert werden?“* Einige Teilnehmer empfanden die Fragestellung zunächst als abstrakt, was die Notwendigkeit einer konkreteren Ausarbeitung unterstrich. ### II. Lokale Sichtbarkeit und bisherige Impulse Die Diskussion über die bisherige Sichtbarkeit des DLC konzentrierte sich auf die Unterscheidung zwischen allgemeiner Öffentlichkeitsarbeit und lokaler Verankerung. Während die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit bereits vorhanden ist (z.B. durch Zeitungsartikel), wurde betont, dass dies keine lokale Komponente per se darstellt. Als Beispiele für lokale Sichtbarkeit wurden Lernorte genannt, insbesondere solche, die offen zugänglich sind, wie das Übergangshaus in Lübeck. Es wurde hervorgehoben, dass offene Orte eine größere Wirkung erzielen als solche, die nur über Gruppen zugänglich sind, wie beispielsweise in Flensburg. Die mobile Natur von Lernorten, wie der Tiny Design School, wurde als besonders vorteilhaft für die Ansprache einer breiteren Zielgruppe angesehen. ### III. Herausforderungen bei der lokalen Durchdringung Ein zentrales Thema war die Herausforderung, den DLC außerhalb der etablierten Netzwerke (Hochschulen, Unternehmen) sichtbar zu machen und die breite Bevölkerung zu erreichen. Ein Referent formulierte die Schwierigkeit prägnant: *„(Wir sind) so außerhalb im Industriegebiet. Alle Unternehmen, die uns umgeben, die haben schon von uns gehört. Aber gerade so der normale Bürger, der erfährt eigentlich wirklich nur durch die Zeit, was wir machen.“* Es wurde darauf hingewiesen, dass die bloße Existenz des DLC nicht ausreicht, sondern eine aktive Ansprache und das Schaffen von Mehrwert für die Zielgruppen erforderlich sind. ### IV. Zielgruppen und Ansprachestrategien Die Diskussion umfasste eine breite Palette von potenziellen Zielgruppen und Strategien, um diese zu erreichen. - **Unternehmen:** Es wurde festgestellt, dass die Ansprache von Unternehmen schwierig ist und oft an unternehmensseitig mangelndem Interesse oder mangelnder Zeit scheitert. Der Mehrwert individualisierter Angebote wurde als Schlüssel zur Ansprache von Unternehmen hervorgehoben: *„Wir können Leuten anbieten, ich mache ein Angebot für euch. Ich individualisiere das hier.“* - **Zivilgesellschaftliche Organisationen und Bürger:** Die fehlende Verankerung in der Zivilgesellschaft wurde als Schwachpunkt identifiziert. Es wurde vorgeschlagen, bestehende Netzwerke von Vereinen und Initiativen zu nutzen und die Angebote des DLC auf die Bedürfnisse dieser Gruppen zuzuschneiden. - **Schulen:** Die Kooperation mit Schulen wurde als vielversprechend angesehen, jedoch als komplex, da sich Lehrpläne und Rahmenbedingungen kurzfristig ändern können. Das Enrichment-Programm wurde als möglicher Anknüpfungspunkt identifiziert. - **Senioren:** Die Ansprache älterer Menschen wurde als wichtig erachtet, da diese oft von der Digitalisierung überrollt werden und Unterstützung benötigen. Aushänge z. Bsp. in Arztpraxen und Cafés wurden als geeignete Kanäle vorgeschlagen. - **Eltern in Elternzeit:** Diese Zielgruppe wurde als besonders relevant angesehen, da sie oft nicht mehr über traditionelle Kanäle (Arbeitgeber) erreicht werden kann und neue Lernangebote sucht. - **Menschen in Landesunterkünften:** Die Ansprache von Menschen in Landesunterkünften wurde als Möglichkeit zur Integration und Förderung von Kompetenzen vorgeschlagen. ### V. Formate und Angebote Neben der Ansprache verschiedener Zielgruppen wurden auch konkrete Formate und Angebote diskutiert. - **Mobile Lernorte:** Die Bedeutung mobiler Lernorte, wie der Tiny Design School, wurde erneut betont. Es wurde vorgeschlagen, die Ausstattung zu vereinfachen und kostengünstigere Lösungen zu entwickeln. - **Pop-up-Veranstaltungen:** Die Teilnahme an Stadtfesten, Weihnachtsmärkten und anderen öffentlichen Veranstaltungen wurde als Möglichkeit zur Steigerung der Sichtbarkeit vorgeschlagen. - **Kooperationen:** Die Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und anderen Organisationen wurde als Schlüssel zur Erreichung verschiedener Zielgruppen angesehen. - **Digitale Angebote:** Die Entwicklung eines plattdeutschen Future Skills Angebots wurde als Möglichkeit zur Stärkung der regionalen Identität vorgeschlagen. - **Influencer-Marketing:** Die Nutzung von regionalen Influencern und Meinungsführern wurde als Möglichkeit zur Ansprache einer jüngeren Zielgruppe diskutiert. - **Ferienprogramme:** Die Durchführung von Kursen und Workshops im Rahmen von Ferienprogrammen wurde als Möglichkeit zur Ansprache von Kindern und Jugendlichen vorgeschlagen. - **Workshops in bestehenden Strukturen:** Die Integration von DLC-Angeboten in bestehende Strukturen, wie z.B. Kirchengemeinden oder Volkshochschulen, wurde als effektive Strategie zur Ansprache spezifischer Zielgruppen angesehen. ### VI. Technische Aspekte und Schnittstellen Es wurde betont, dass die technische Infrastruktur des DLC verbessert werden muss, um die Zusammenarbeit mit anderen Plattformen und Institutionen zu erleichtern. Die Nutzung von Standards wie LTI und UKAP wurde als wichtig erachtet. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die statistische Auswertung der Nutzung der DLC-Plattform verbessert werden muss, um Trends zu erkennen und die Angebote entsprechend anzupassen. Hier wurde auch der Wunsch geäußert, dass die Maker selbst Zugriff auf diese Statistiken haben sollten, um jeweils in ihren Lernortverbünden darauf reagieren und Lernangebote anpassen zu können. ### VII. Handlungsempfehlungen und Next Steps Die Veranstaltung mündete in eine Reihe von Handlungsempfehlungen und Next Steps: - **Entwicklung einer Kommunikationsstrategie:** Eine klare Kommunikationsstrategie, die die verschiedenen Zielgruppen und Kanäle berücksichtigt, ist erforderlich. - **Aufbau von Netzwerken:** Der Aufbau und die Pflege von Netzwerken mit Unternehmen, Vereinen, Schulen und anderen Organisationen ist entscheidend. - **Entwicklung innovativer Formate:** Die Entwicklung innovativer Formate und Angebote, die den Bedürfnissen der Region entsprechen, ist wichtig. - **Verbesserung der technischen Infrastruktur:** Die technische Infrastruktur des DLC muss verbessert werden, um die Zusammenarbeit mit anderen Plattformen und Institutionen zu erleichtern. - **Auswertung der Nutzungsdaten:** Die statistische Auswertung der Nutzung der DLC-Plattform muss verbessert werden, um Trends zu erkennen und die Angebote entsprechend anzupassen. - **Lokale Präsenz verstärken:** Durch mobile Lernorte, Pop-up-Veranstaltungen und Kooperationen mit lokalen Akteuren die Präsenz in der Region erhöhen. - **Zielgruppenorientierte Ansprache:** Die Ansprache der verschiedenen Zielgruppen muss auf deren spezifische Bedürfnisse zugeschnitten werden. - **Testphase für neue Formate:** Die Einführung neuer Formate, wie z.B. Kurse in Plattdeutsch, sollte zunächst in einer Testphase erprobt werden. - **Community Call:** Ein Community Call zur Diskussion der Ergebnisse und zur Sammlung weiterer Ideen ist geplant. - **Recherche vor Ort:** Die Teilnehmer wurden aufgefordert, vor Ort zu recherchieren und potenzielle Kooperationspartner zu identifizieren. - **Schnittstellen schaffen:** Die Schaffung von Schnittstellen zu anderen Plattformen und Institutionen ist wichtig, um die Reichweite des DLC zu erhöhen. - **Individualisierung von Angeboten:** Die Angebote des DLC sollten auf die individuellen Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnitten werden. *„Wir können den Leuten anbieten, wir können es auf euch zuschneiden.“* Die Veranstaltung endete mit dem Appell, die Erkenntnisse aus der Diskussion in konkrete Maßnahmen umzusetzen und die lokale Verankerung des DLC weiter zu stärken.