
Zusammenfassung
DLC-Jahresimpuls 2025: Kulturelle Verankerung und Zukünftige Kollaboration
Metadaten
- Zielgruppe: DLC Netzwerk: Lernortverbünde, DLC Maker, assoziierte Partnerinnen, Trainerinnen und MBWFK
- World Café - Thementisch: DLC kulturell verankert
- Voraussetzungen: Interesse an den Themen Digitalisierung, Bildung, Kultur und Kollaboration. Kein spezifisches Vorwissen erforderlich.
Zusammenfassung
Der DLC-Jahresimpuls 2025 widmete sich unter anderem der Frage, wie der Digital Learning Campus (DLC) in Schleswig-Holstein kulturell nachhaltiger verankert werden kann. Die offenen Gesprächsrunden fanden im Rahmen eines World Cafés statt und beleuchteten Spannungsfelder zwischen Anspruch und Praxis, die Herausforderungen der Kommunikation und die Bedeutung von Kooperationen mit verschiedenen Akteuren – von Unternehmen über Zivilgesellschaft bis hin zu Kommunen. Ein zentrales Thema war die Notwendigkeit, den Mehrwert des DLC klar zu kommunizieren und niederschwellige Zugänge zu schaffen, ohne dabei die Komplexität und den Anspruch an qualitativ hochwertige Bildung zu vernachlässigen. Die Teilnehmenden betonten die Bedeutung von Vernetzung, partizipativer Gestaltung und einer klaren Positionierung des DLC als Innovationsplattform für lebenslanges Lernen.
Aufbau und Struktur der Veranstaltung
Das World Café gliederte sich in vier Thementische. In vier moderierten Gesprächsrunden wurden an diesem Thementisch folgende Schwerpunkte fokussiert:
- Kulturelle Verankerung: Wie kann der DLC in der regionalen Kulturlandschaft Fuß fassen und einen Beitrag leisten?
- Kommunikation und Sichtbarkeit: Wie kann der DLC seine Angebote effektiver kommunizieren und seine Zielgruppen erreichen?
- Kooperationen: Welche Partnerschaften sind notwendig, um die Ziele des DLC zu erreichen?
- Spannungsfelder: Welche Herausforderungen und Konflikte gibt es bei der Umsetzung der DLC-Vision?
Kernaussagen und Handlungsempfehlungen
1. Die Spannung zwischen Anspruch und Praxis
Ein wiederkehrendes Thema war die Diskrepanz zwischen dem hohen Anspruch des DLC, Bildung für alle anzubieten, und der Realität, dass die Angebote nicht alle Zielgruppen erreichen. Die Teilnehmenden betonten, dass es wichtig sei, sich ehrlich zu fragen, welche Zielgruppen tatsächlich erreicht werden und welche nicht.
Handlungsempfehlung: Niederschwellige Zugänge schaffen und die Kommunikation auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen ausrichten.
2. Die Bedeutung von Ko-Kreation und Kollaboration
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Ko-Kreation und Kollaboration zentrale Elemente einer neuen Kollaborationskultur sind und dass der DLC hier eine wichtige Rolle spielen kann.
“Co-Kreation ist eine Art von neuer Kollaborationskultur, gesellschaftlicher Kollaborationskultur, das finde ich wahnsinnig spannend. Da hat der DLC eigentlich die Möglichkeit, sich zu verändern.”
Handlungsempfehlung: Aktive Partnerschaften mit Kulturanbietenden initiieren und die Teilnehmenden in die Gestaltung der Angebote einbeziehen. Förderung von interdisziplinären Projekten und Netzwerken.
3. Kommunikationsstrategie und Außenwirkung
Die klare Kommunikation des Mehrwerts des DLC wurde als kritischer Erfolgsfaktor identifiziert. Es wurde betont, dass es wichtig sei, in kurzen, prägnanten Sätzen zu erklären, was der DLC ist und was er bietet.
“Was ist der DLC? Wo ist der Mehrwert? Und was passiert hier? Ich glaube, das ist nochmal was, was mir in anderen Projekten immer geholfen hat, sich einmal auf die Außenkommunikation zu verständigen. Ein, zwei Sätze, einen Absatz fertig machen, wo [es] ganz deutlich wird.”
Handlungsempfehlung: Entwicklung einer einheitlichen Kommunikationsstrategie mit klaren Botschaften und Zielgruppenansprache. Nutzung verschiedener Kommunikationskanäle, einschließlich traditioneller Medien und sozialer Netzwerke. Erstellung von Beispieltexten für unterschiedliche Anspracheniveaus.
4. Die Rolle der Hochschulen und die Notwendigkeit der Vernetzung
Die Teilnehmenden betonten die Bedeutung der Hochschulen als Partner des DLC, stellten aber auch fest, dass die Zusammenarbeit oft durch hierarchische Strukturen und unterschiedliche Interessen erschwert wird.
Handlungsempfehlung: Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Hochschulpräsidien und den einzelnen Fachbereichen. Aufbau von Netzwerken und Austauschplattformen für Hochschulmitglieder und externe Partner*innen.
5. Niederschwelligkeit und Zugänglichkeit
Die Schaffung niederschwelliger Zugänge zu den Angeboten des DLC wurde als besonders wichtig erachtet, um auch Menschen zu erreichen, die sich bisher nicht mit dem Thema Digitalisierung und lebenslangem Lernen auseinandergesetzt haben.
“Wir müssen die Leute ein bisschen anders catchen. Wir gucken mal, für was interessiert ihr euch. Ganz niedrigschwellig gehen wir immer ganz viele Themen an.”
Handlungsempfehlung: Entwicklung von Angeboten, die an die Bedürfnisse und Vorkenntnisse der Zielgruppen angepasst sind. Durchführung von Veranstaltungen an Orten, die für die Zielgruppen leicht erreichbar sind (z.B. Innenstadt). Anknüpfung über (Junior-)Trainer*innen. Nutzung von einfachen und verständlichen Formulierungen in der Kommunikation.
6. Kulturelle Verankerung und Emotionalisierung
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es wichtig sei, das Thema Bildung mit kulturellen Aspekten und Emotionen zu verbinden, um Menschen zu motivieren und zu begeistern.
“Ich finde, es ist eine große Chance, wenn man das Thema auch mit Politik und Emotionen verbinden kann. Nur dann ist es nachweisbar.”
Handlungsempfehlung: Entwicklung von Angeboten, die kulturelle Interessen und Bedürfnisse ansprechen. Nutzung von Storytelling und emotionalen Appellen in der Kommunikation. Einbindung von Kunst und Kultur in die Lernprozesse.
7. Umgang mit Ängsten und Vorbehalten gegenüber Digitalisierung
Die Teilnehmenden sprachen über die Ängste und Vorbehalte, die viele Menschen gegenüber Digitalisierung und künstlicher Intelligenz haben.
“Es ist ja so, dass die Digitalisierung erreicht alle Generationen. Und es gibt einen Teil, auch Gesellschaftsgruppen, die haben fast schon Angst vor Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.”
Handlungsempfehlung: Aufklärung über die Chancen und Risiken der Digitalisierung. Angebote zur Vermittlung von digitalen Kompetenzen. Förderung eines kritischen und reflektierten Umgangs mit neuen Technologien.
8. Die Rolle der Zivilgesellschaft und lokalen Akteur*innen
Die Bedeutung der Zivilgesellschaft und lokalen Akteur*innen für die kulturelle Verankerung des DLC wurde hervorgehoben.
“Ich glaube, die Städte haben da viel Reichweite, auch in Richtung, die Hochschulen auch einfach nicht haben, weil das dann doch oft mal akademisch ist.”
Handlungsempfehlung: Aktive Einbindung von Vereinen, Initiativen und lokalen Organisationen in die Angebote des DLC. Förderung von Projekten, die auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung zugeschnitten sind.
9. Finanzierung und Nachhaltigkeit
Die Frage der Finanzierung und Nachhaltigkeit der DLC-Aktivitäten wurde als kritischer Punkt diskutiert. Es ging auch um die Frage wie der DLC attraktiv bleibt, wenn andere Anbietende Honorare zahlen können.
“Wir haben ein begrenztes Budget frei. Ich sage mal für Engagement an der Sache. Was nicht direkt Einnahmen produziert.”
Handlungsempfehlung: Entwicklung von Geschäftsmodellen, die eine langfristige Finanzierung der DLC-Aktivitäten sicherstellen. Förderung von Kooperationen mit Unternehmen und Stiftungen.
10. Kooperation mit dem offenen Kanal und anderen Medien
Die Teilnehmenden schlugen vor, die Zusammenarbeit mit dem offenen Kanal und anderen regionalen Medien zu intensivieren, um die Sichtbarkeit des DLC zu erhöhen.
“Ich bin beim offenen Kanal und der offene Kanal hat ja mehrere Radiosender. Ich weiß, das ist nicht jetzt diese Aufmerksamkeit, die RSH oder andere haben, aber wir haben die Möglichkeit dieser Ausspielung.”
Handlungsempfehlung: Entwicklung von Formaten für den offenen Kanal und andere regionale Medien. Nutzung von Pressemitteilungen und anderen PR-Maßnahmen, um die Öffentlichkeit über die Angebote des DLC zu informieren.
Diagramme
ESCO-Kompetenzen
- Kommunikations- und Kollaborationssoftware verwenden
- Kulturen erforschen
- die Vielfalt der kulturellen Werte und Normen respektieren
- mithilfe digitaler Technologien zusammenarbeiten
- Webbasierte Kollaborationsplattformen
- digitale Kommunikation und Zusammenarbeit
- interkulturelle Kompetenz zeigen
- die Kreativität im Team fördern