
Zusammenfassung
Metadaten
- Zielgruppe: Hochschul-IT-Verantwortliche, Moodle-Administratoren, Lehrende, Projektleiter, Entscheidungsträger in Hochschulen und Bildungseinrichtungen.
- Lernziele / Kompetenzen:
- Verständnis für die Herausforderungen beim Betrieb mehrerer Moodle-Instanzen.
- Bewertung der Vor- und Nachteile kooperativer Moodle-Lösungen.
- Identifizierung potenzieller Use Cases für kooperative Projekte.
- Kenntnis von technischen und organisatorischen Aspekten bei der Umsetzung.
- Identifizierung eines geeigneten Betriebsmodell
- Voraussetzungen: Grundlegendes Verständnis von Moodle, idealerweise Erfahrung im Betrieb einer Moodle-Instanz. Kenntnisse der typischen Förderungen und Kooperationen für Hochschulen.
Zusammenfassung des Vortrags
Der Vortrag "Wie viele Moodle Instanzen brauchen wir? Ideen für ein Moodle zur Kooperation" diskutierte die Frage, ob und wie Hochschulen und Bildungseinrichtungen von einer gemeinsamen Moodle-Plattform für kooperative Projekte profitieren können. Es wurden verschiedene Szenarien beleuchtet, von der Nutzung einer zentralen Instanz für Kooperationsprojekte bis hin zu einzelnen Services, die zentral bereitgestellt werden, aber lokal eingebunden werden können (z. B. Code-Runner, Stack). Die Diskussion fokussierte auf die Herausforderungen in Bezug auf Nutzerverwaltung, Datenhoheit, technische Integration und organisatorische Aspekte.
Gliederung und Aufbau des Vortrags
Der Vortrag begann mit der Einführung des Problems: Hochschulen betreiben oftmals mehrere eigene Moodle-Instanzen, was sich nicht konsolidieren lässt. Z. B. durch die Anbindung von Campus-Management-Systemen und die Abbildung die jeweiligen Organisationsstrukturen oder auch besonderen Anforderungen (bspw. ein Prüfungs-Moodle) ist eine Zusammenführung für die meisten Moodle-Instanzen nicht sinnvoll und nicht möglich. Es soll jedoch in dieser Diskussion die Fragestellung erörtert werden, ob eine neue gemeinsame Moodle-Instanz mehrerer Hochschulen für kooperative Projekte eine Ausnahme darstellen könnte und die Notwendigkeit zur Installation weiterer eigener lokalen Moodle-Instanzen einspart. Ist hier die Möglichkeit gegeben, den Betrieb zum einen effizienter zu gestalten als bei einem Betrieb mehrere lokaler Instanzen? Und wird zum anderen, ob einigen Hochschulen hier durch überhaupt erst die Möglichkeit geboten, auf diese Weise ein Moodle für kooperative Projekte anzubieten (Ressourcenmangel)? Anschließend wurden verschiedene Ansätze zur Kooperation vorgestellt und diskutiert, basierend auf Erfahrungen aus Thüringen und Nordrhein-Westfalen und Österreich. Die Diskussion umfasste:
- Vorstellung des virtuellen Campus Thüringen als Beispiel für eine zentrale Moodle-Instanz für Kooperationsprojekte.
- Diskussion über die Frage, ob eine Konsolidierung aller Hochschul-Moodle-Instanzen in einem Bundesland sinnvoll ist.
- Betonung der Notwendigkeit, Ressourcen zu bündeln und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.
- Identifizierung von Use Cases für eine gemeinsame Moodle-Plattform, wie z.B. Kooperationsprojekte, internationale Studierende, wissenschaftliche Weiterbildung.
- Hervorhebung der technischen und organisatorischen Herausforderungen bei der Umsetzung einer kooperativen Moodle-Lösung.
- Diskussion über die Rolle von Dienstleistern und die Notwendigkeit eines klaren Betriebsmodells.
Kernaussagen und Handlungsempfehlungen
1. Bedarf an Kooperation
Die Notwendigkeit einer Kooperation besteht, da Hochschulen oft mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind, insbesondere im Hinblick auf die Betreuung von Projekten, die über die Grenzen der eigenen Institution hinausgehen. “Wir haben alle eine Moodle-Instanz in Betrieb, die ursprünglich nur für die Lehre genutzt werden sollte. Die Bedarfe gehen jedoch oftmals darüber hinaus und wir benötigen daher mehrere, verschiedene Moodle-Installationen - kann für Kooperationsprojekte eine gemeinsame Installation genutzt werden?”
2. Thüringer Modell als Beispiel
Thüringen hat mit dem virtuellen Campus Thüringen bereits eine zentrale Moodle-Instanz für Kooperationsprojekte implementiert. ““Wir haben in Thüringen zum Beispiel Projekte in der Lehrerausbildung, die natürlich auch direkt mit Schulen und mit Lehrern kooperieren. Oder auch Weiterbildungsangebote.” Eignet sich dieses Modell als Proof-of-Concept und zeigt, dass eine gemeinsame Plattform möglich ist?”
3. Ressourceneinsparungen
Eine gemeinsame Moodle-Plattform kann zu erheblichen Ressourceneinsparungen führen, insbesondere bei der Administration und Wartung. “Wir können z. B. Services wie Code Runner, Stack konsolidieren, denn das kann nicht jede Hochschule individuell abbilden.”
4. Herausforderungen bei der Nutzerverwaltung
Die Nutzerverwaltung stellt eine der größten Herausforderungen dar, insbesondere wenn die Plattform für externe Nutzer offen sein soll. “Wie kann eine Nutzeradministration bei den verschiednen Nutzungsszenarien abgebildet werden?” Es müssen klare Richtlinien für den Nutzer-Lifecycle und die Rechtevergabe festgelegt werden.
5. Technische Komplexität
Die technische Umsetzung einer kooperativen Moodle-Lösung ist komplex und erfordert sorgfältige Planung. “Das kann man auf verschiedene Weise umsetzen, aber es ist sehr kompliziert”
6. Klare Zielsetzung und Use Cases
Vor der Umsetzung eines Kooperationsprojekts ist es entscheidend, klare Ziele zu definieren und konkrete Use Cases zu identifizieren. “Wenn man zu so einem komplexen Projekt einsteigt, muss man klare Ziele setzen, gemeinsame Use Cases haben”
7. Betriebsmodell und Verantwortlichkeiten
Ein klares Betriebsmodell und eine eindeutige Verantwortungsverteilung sind unerlässlich für den Erfolg einer gemeinsamen Moodle-Plattform. “Wer verwaltet die Plattform? Wer verwaltet die User? Wer kümmert sich um Upgrades? Wer kümmert sich um Sicherheitslücken?”
8. Datenschutz und Datenhoheit
Datenschutz und Datenhoheit müssen bei der Planung einer kooperativen Moodle-Lösung berücksichtigt werden. “Wer ist der Hauptbesitzer? Wer hat Rechte auf die Daten?”
9. Schrittweise Vorgehensweise
Empfiehlt es sich, mit einem kleinen Pilotprojekt zu beginnen und die Erfahrungen zu sammeln, bevor man eine größere Lösung implementiert?
10. Fokus auf Standardisierung und Automatisierung
Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, sollte auf Standardisierung und Automatisierung gesetzt werden. “Ich würde mit den externen Diensten anfangen, die man an Moodle anbinden kann, also z. B. einen gemeinsamen Stack-Server, den sich zehn Unis teilen.”
Handlungsempfehlungen:
- Analyse der eigenen Bedürfnisse: Identifizieren Sie die spezifischen Use Cases, für die eine gemeinsame Moodle-Plattform sinnvoll wäre.
- Gespräche mit anderen Hochschulen: Suchen Sie den Austausch mit anderen Hochschulen, um gemeinsame Interessen und Potenziale zu identifizieren.
- Erstellung eines Konzeptpapiers: Entwickeln Sie ein Konzeptpapier, das die Ziele, den Umfang, die technischen Anforderungen und das Betriebsmodell der geplanten Plattform beschreibt.
- Pilotprojekt starten: Beginnen Sie mit einem kleinen Pilotprojekt, um die Machbarkeit und die Vorteile einer gemeinsamen Plattform zu demonstrieren.
- Klare Vereinbarungen treffen: Schließen Sie klare Vereinbarungen über die Verantwortlichkeiten, die Kosten und die Datenhoheit.
- Unterstützung durch das Hochschul-IT-Zentrum: Beziehen Sie das Hochschul-IT-Zentrum frühzeitig in die Planung ein, um die technische Expertise und die Infrastruktur zu nutzen.